Besucher-Bergwerk Friedrich-Wilhelm-Stollen Lichtenberg

Erlebe selbst die faszinierende Geschichte des Bergbau im Höllental, denn die Region hat eine lange Tradition in diesem Bereich. Der Friedrich-Wilhelm-Stollen, geplant von Alexander von Humboldt und im Jahr 1831 abgeschlossen, war für 38 Jahre in Betrieb. Mit einer beeindruckenden Länge von 975 Metern, diente er zur Entwässerung anderer Bergwerke, die Eisen- und Kupfererz in der Nähe abbauten.

Alexander von Humboldt und sein Vermächtnis

Besucher-Bergwerk Friedrich-Wilhelm-Stollen Lichtenberg
Besucher-Bergwerk Friedrich-Wilhelm-Stollen Lichtenberg

Lass dich bei einer geführten Tour durch den Stollen entführen und erfahre alles über die Geschichte durch eine eindrucksvolle Filmvorführung. Anschließend ziehst du deinen Helm an und erlebst hautnah, was es bedeutet „Unter Tage“ zu arbeiten. Verpasse nicht die einmalige Gelegenheit, das Besucherbergwerk Friedrich-Wilhelm-Stollen zu besichtigen, wenn du die Zeit und die Möglichkeit hast.

Wer sich einmal gefragt hat, wie tief die Spuren eines großen Geistes reichen können, wird beim Friedrich-Wilhelm-Stollen in Lichtenberg fündig. Dieses weltweit einzigartige Schaubergwerk ist mehr als ein Denkmal vergangener Zeiten; es ist ein Zeugnis der Visionen Alexander von Humboldts. Der brillante Naturforscher entwarf diesen Stollen nicht nur als technischen Meilenstein, sondern auch als Lebensader für die über der Erde gelegene Friedensgrube. Ein Wasserschacht, der sowohl die Geologie als auch den Erfindungsreichtum seiner Epoche in sich vereint.

Ein ehrgeiziges Projekt: Schiffe unter Tage?

Man mag es kaum glauben, doch zu Beginn der Bauarbeiten schwebte Humboldt eine schiffbare Unterwelt vor. Ein labyrinthischer Kanal, der mit Kähnen befahren werden könnte, um Lasten effizienter zu transportieren. Auch wenn diese kühnste aller Ideen nie umgesetzt wurde, zeugen heute noch Überreste der Vorbereitungen von dieser fast poetischen Ambition.

Unter der Erde: Geschichte zum Anfassen

Die Führung beginnt mit einem kleinen cineastischen Exkurs. Ein Kurzfilm, der Besucher nicht nur in die Historie des Bergbaus einführt, sondern auch die technologischen Herausforderungen des 18. Jahrhunderts beleuchtet. Nach diesem Prolog der besonderen Art wird es ernst: Helm auf, Schutzkleidung an und hinein in die feuchte Kühle des Stollens. Hier unten, wo die Zeit stillzustehen scheint, erfährt man, wie Geologie und Ingenieurskunst Hand in Hand arbeiteten, um eine neue Ära des Bergbaus einzuläuten.

Ein Denkmal der Ingenieurskunst

Als denkmalgeschütztes Bauwerk (Denkmal-Nr. D-4-75-146-19) ist der Friedrich-Wilhelm-Stollen ein beeindruckendes Relikt, das sich fast einen Kilometer in den Untergrund erstreckt. Doch keine Sorge, moderne Besucher müssen keine Marathon-Qualitäten mitbringen. Rund 200 Meter der Strecke können ohne Spezialausrüstung besichtigt werden – ein Abenteuer für Jung und Alt, das mit gestellter Schutzkleidung und normalem Schuhwerk leicht zu bewältigen ist.

Praktische Tipps für unterirdische Entdecker

Die konstanten 10 Grad Celsius unter Tage könnten glatt als „frische Brise“ durchgehen, wären sie nicht so unveränderlich. Daher gilt: Zieh dir warme Kleidung an, und vergiss das feste Schuhwerk nicht! Helme bekommst du vor Ort – niemand möchte schließlich unfreiwillig Teil der Bergwerksgeschichte werden. Und denk daran: Die Ansagen des Führungspersonals sind keine Empfehlungen, sondern eher Lebensretter in Verkleidung.

Organisatorisches und wichtige Hinweise

Ein Besuch im Friedrich-Wilhelm-Stollen ist ein exklusives Vergnügen. Führungen finden nur an festgelegten Terminen statt, und die Teilnehmerzahl ist streng limitiert. Maximal 20 Glückliche dürfen sich pro Tour ins Abenteuer stürzen. Um sicherzugehen, dass du dabei bist, melde dich vorher online an – spätestens bis 18:00 Uhr des Vortages. Ohne Anmeldung bleibt der Stollen verschlossen, denn die ehrenamtlichen Führer arbeiten nach dem Motto: Keine Gäste, kein Abenteuer.

Für Spontane und Planer gleichermaßen

Sollte wider Erwarten eine Führung nicht ausgebucht sein, dürfen spontane Entdecker ihr Glück versuchen. Doch Vorsicht: Erst wenn die maximale Teilnehmerzahl von 20 Personen nicht erreicht ist, rückt man nach. Also besser nicht auf Fortuna vertrauen, sondern die digitale Anmeldung nutzen.

Ein Erlebnis für die Ewigkeit

Der Friedrich-Wilhelm-Stollen ist mehr als nur ein Schaubergwerk – er ist eine Brücke in die Vergangenheit, ein Monument menschlichen Erfindergeistes und eine Hommage an die Naturwissenschaften. Alexander von Humboldt hat mit diesem Stollen ein Denkmal hinterlassen, das uns noch heute in Staunen versetzt. Und wenn du jemals das Kribbeln verspürst, unter die Erdkruste zu reisen, dann weißt du jetzt, wohin.

Infos: https://www.friedrich-wilhelm-stollen.de/
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Autor: Höllgi

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