Der Döbraberg, mit einer Höhe von 794,6 Metern über dem Meeresspiegel, stellt die höchste Erhebung des Frankenwaldes dar und befindet sich im oberfränkischen Landkreis Hof in Bayern.
Geographische Lage und Geologische Besonderheiten
Landschaftliche Charakteristika des Döbrabergs
Er liegt innerhalb des Naturparks Frankenwald und gehört zur Gemarkung der Stadt Schwarzenbach am Wald. Der gleichnamige Stadtteil Döbra befindet sich am Ostnordosthang des Berges und bietet einen idealen Ausgangspunkt für einen Aufstieg zum Gipfel, der in etwa zehn Minuten erreicht werden kann.
Die Ostseite des Döbrabergs zeichnet sich durch sanfte, weitläufige Hänge aus, die bis ins Tal der Selbitz reichen. Im Gegensatz dazu präsentieren sich die südlichen und westlichen Hänge als steil und dicht bewaldet, was ihnen ein wildromantisches Erscheinungsbild verleiht. Diese Bereiche führen ins Tal der Wilden Rodach.
Geologischer Aufbau des Döbrabergs
Geologisch betrachtet besteht der Gipfel des Döbrabergs aus hartem Kieselschiefer. Dieses widerstandsfähige Gestein prägt die markante Form des Berges und beeinflusst seine Vegetation und Erosionsprozesse.
Historische Entwicklung des Namens
Vom „Culm“ zum Döbraberg
In vergangenen Jahrhunderten war der Döbraberg unter dem Namen „Culm“ bekannt. Die heutige Bezeichnung leitet sich von dem am Osthang gelegenen Ort Döbra ab. Der Name „Döbra“ geht vermutlich auf das slawische Wort „Dobratsch“ zurück, das sich von „do prac“ ableitet und „waschen“ bedeutet. Dies könnte auf das bergmännische Waschen von erzhaltigem Gestein in der Region hindeuten.
Touristische Highlights auf dem Döbraberg
Der Prinz-Luitpold-Turm – Ein Aussichtspunkt mit Geschichte
Ein markantes Wahrzeichen des Döbrabergs ist der Prinz-Luitpold-Turm, ein 18 Meter hoher Aussichtsturm, der im Jahr 1902 vom Frankenwaldverein errichtet wurde. Mit seiner Bauhöhe überschreitet der Turm die 800-Meter-Marke. Er wurde zu Ehren von Prinz Luitpold von Bayern benannt. Direkt neben dem Turm befindet sich ein kleiner Unterstand, der Wanderern Schutz bietet.
Von der Aussichtsplattform des Turms aus eröffnet sich ein beeindruckender Rundblick: Im Osten sind bei klarer Sicht das Erzgebirge und das Fichtelgebirge zu erkennen. Im Süden fällt der Blick auf die Radspitze, während im Westen und Norden die Höhenzüge des Thüringer Waldes sichtbar werden. An besonders klaren Tagen reicht die Sicht sogar bis zu den Gleichbergen.
Freizeitmöglichkeiten für jede Jahreszeit
Der Döbraberg bietet zu jeder Jahreszeit attraktive Freizeitmöglichkeiten. Während der Wintermonate erfreut sich die Region bei Langläufern großer Beliebtheit. Der Westhang des Berges beherbergt zudem eine steile Skipiste, die früher für Skirennen genutzt wurde. Aufgrund des Klimawandels und damit verbundenem Schneemangel ist diese Piste heute jedoch nur noch selten befahrbar. Am oberen Ende der Piste befindet sich eine Hütte der Bergwacht, die Wanderern und Wintersportlern als Anlaufpunkt dient.
In den wärmeren Monaten verwandelt sich der Döbraberg in ein Paradies für Wanderer, Nordic Walker und Mountainbiker. Ein weit verzweigtes Netz ausgeschilderter Wege lädt zu ausgedehnten Touren ein. Mountainbike-Strecken können bequem mit dem sogenannten Frankenwald-Mobil erreicht werden.
Wanderwege und Routenvielfalt
Ein Netz aus Wander- und Radwegen
Am Döbraberg kreuzen sich zahlreiche Wanderwege des Frankenwaldvereins, darunter:
- Winterwanderweg Schwarzenbach/Wald
- Panoramaweg Schwarzenbach/Wald
- Zum alten Grenzstein
- Döbrabergweg
- Frankenweg
- Ecksche Östliche Höhenweg
- Wasserscheidenweg
- Europäische Fernwanderwege E3 und E6
- Radspitz-Döbraweg
Ein empfehlenswerter Rundweg führt aus dem Tal der Rodach über den Jägersteig nach Schwarzenbach am Wald. Vom südlichen Ortsrand geht es weiter zum Döbraberg. Über den Höhenweg mit blauem „H“ erreicht man den Rauhenberg und die Rodachquelle. Der Rückweg führt entlang der Rodach vorbei an der Bischofsmühle zurück zum Ausgangspunkt.
Militärgeschichte und moderne Nutzung
Die Radarstation Döbraberg – Ein Relikt des Kalten Krieges
Seit 1961 betrieb die US Air Force auf dem Döbraberg eine Radarstation. In den 1960er Jahren kamen Soldaten der deutschen Luftwaffe hinzu. 1974 wurde die Einrichtung offiziell von der Bundeswehr übernommen. Die charakteristische, kugelförmige Radarkuppel, früher sogar durch zwei oder drei solcher Kuppeln ergänzt, ist ein weithin sichtbares Erkennungszeichen des Berges. Während des Kalten Krieges war die Radarstation aufgrund ihrer Nähe zur DDR-Grenze ein bedeutender Teil des NATO-Luftverteidigungssystems.
Ein großer Teil des Berggipfels war damals militärisches Sperrgebiet. Heute hat die Radarstation an militärischer Bedeutung verloren, wird aber weiterhin für die zivile Luftraumüberwachung genutzt. Bis 2013 war hier der Abgesetzte Technische Zug 132 des Einsatzführungsbereichs 1 stationiert. Nach Umstrukturierungen der Bundeswehr betreibt nun der Abgesetzte Technische Zug 357, der dem Einsatzführungsbereich 3 angehört, die moderne RRP 117-Radarstation.
Der Döbraberg als Ausflugsziel für Naturfreunde
Erholung und Naturerlebnis im Frankenwald
Der Döbraberg vereint Naturerlebnis, Geschichte und Freizeitmöglichkeiten in einzigartiger Weise. Die abwechslungsreiche Landschaft, der imposante Prinz-Luitpold-Turm und die vielfältigen Wander- und Radwege machen den Berg zu einem attraktiven Ziel für Besucher aus nah und fern.
Ob als Ausgangspunkt für sportliche Aktivitäten, zur Erkundung geschichtlicher Spuren oder einfach zum Genießen der herrlichen Aussicht – der Döbraberg bietet für jeden Geschmack das passende Angebot.
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Autor und Bild: Höllger
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