Eingebettet in das raue, doch erhabene Höllental, schlängelt sich der Felsenpfad US 14, eine Ode an die ungestüme Schönheit der Natur.
Der Felsenpfad US 14: Ein Gedicht aus Stein und Laub
In den unberührten Armen des Höllentals
Vorbei an monumentalen Felswänden, die Geschichten aus Urgestein flüstern, eröffnet sich dem Wanderer ein Kaleidoskop an Aussichten, die die Sinne betören und die Seele erheben.
Aufstieg durch die Zeit
Gleich einem altertümlichen Serpentinenweg, erhebt sich der Pfad von den Ufern der Selbitz, erklimmt die mystischen Höhen von Kessel- und Drachenfels und kehrt schließlich zurück in den Schoß des Tals. Mit jedem Schritt, jeder Wendung des Weges, entfaltet sich ein neues Bild: Felsformationen, bizarr und majestätisch, und Bäume, die wie aus Stein gemeißelt erscheinen, künden von der ewigen Auseinandersetzung zwischen den Elementen.
Ein Lehrpfad voller Geheimnisse
Jene Wanderer, die diesen poetischen Rundgang wagen, sollten gut gerüstet sein, denn der Pfad fordert Respekt – sowohl mit festem Schuhwerk als auch mit sicherem Tritt. Entlang des Weges laden Lehrtafeln dazu ein, in die Tiefen der regionalen Bergbau- und Geologiegeschichte einzutauchen und so manch verborgenes Wissen zu lüften.
In Gemeinschaft mit weiteren Pfaden beginnt unsere Reise am Informationszentrum in Blechschmidtenhammer. Von dort führt uns der Weg zunächst entlang der stillgelegten Bahntrasse, bevor wir den Hang hinaufsteigen und uns vom Alltag entfernen. Der Pfad durchquert diverse Waldabschnitte, jeder mit seiner eigenen, einzigartigen Bestockung und Biografie.
Der Pfad, wo der Wald spricht
Der Pfad windet sich durch das grüne Gewand des Waldes, mal aufsteigend, mal abfallend, über moosbedeckte Steine und weichen Untergrund, durch eine Landschaft, die wie aus einer anderen Welt anmutet. Über Holzstufen und durch Felsspalten erklimmen wir die Höhen und genießen dabei die stille Pracht der Natur.
Unterwegs offenbaren sich atemberaubende Felspartien und geheimnisvolle Durchblicke, die uns nach jeder Biegung mit neuen, eindrucksvollen Landschaftsbildern belohnen. Lehrtafeln des Erlebnispfades geben Einblick in den Bergbau und zeugen von der tiefen Verwurzelung der Menschen mit dieser Erde.
Das Echo der Vergangenheit
Auf dem Rückweg durch das Tal begegnen wir weiteren Pfaden, die von Wasser und Wald erzählen, vorbei an einer Schutzhütte und der legendären Hubertusquelle. Über die Brücke mit drei Bögen führt der Weg an der Stätte der einstigen Höllentalbahn vorbei, einem Relikt der industriellen Blütezeit, das heute als stilles Monument der Geschichte dient.
Der letzte Akt der Wanderung
Das Finale unserer poetischen Reise ist der Hirschenblick, einst in der lokalen Presse verewigt, als der hölzerne Hirsch durch jugendlichen Übermut zu Fall gebracht wurde. Ein lokaler Kenner berichtet, dass bereits im 19. Jahrhundert ein Hirsch von einem Ahnen erschaffen wurde, ein Symbol, das hoffentlich bald in neuer Pracht die Landschaft krönt.
Gesäumt von der lebendigen Selbitz, die ihr Wasser am Kraftwerk wieder empfängt, endet unsere Wanderung, wie sie begonnen hat, am Ausgangspunkt, bereichert um die Poesie des Felsenpfads.
Quelle/Infos: https://www.metaller.de/felsenpfad-us-14-hoellental/
———-
Autor: Höllger